Buch Rezension schreiben - So geht's!
Buchbloggen

Wie schreibt man eine Buch Rezension?

Wenn ich früher ans Buchbloggen gedacht habe, dann waren da auch immer Buchrezensionen dabei. Das hat sich in den 2,5 Jahren, in denen ich nun schon blogge, verändert, dennoch schreibe und lade ich hin und wieder auch noch Rezensionen zu meinen liebsten Büchern hoch. Doch wie schreibt man eigentlich eine gute, packende Rezension, die sich auch klickt? I’ve got you – hier kommt mein Step by Step-Guide!

Rezension – Was ist das?

Die klassische Buchrezension unterscheidet sich tatsächlich gar nicht so sehr von der Rezension, wie man sie vielleicht aus dem Schulunterricht kennt. Denn es geht schlicht und ergreifend darum, seine Meinung zu einem Thema – hier einem Buch – darzustellen und eine Empfehlung für die Lesenden auszusprechen. Das dient dazu, dass sich potenzielle Lesende ein Bild vom Buch und seinem Inhalt machen können, um herauszufinden, ob es sich lohnt, dieses zu kaufen und zu lesen.

Was für mich bei Rezensionen wichtig ist, ist, dass sie nicht spoilern, weil man sonst als lesende Person vielleicht kein Interesse mehr am Buch hat. Wenn es spoilernde Elemente gibt, die ich dennoch miteinbringen möchte, mache ich dafür aufklappbare Elemente, die man auf eigene Gefahr anschauen kann. Wenn du jedoch von Anfang an klar kommunizierst, dass es Spoiler gibt, kannst du auch das gerne machen.

Wie schreibt man eine gute Rezension?

Gliederung

Das gilt besonders für längere Rezensionen, wie du sie auf Blogs oder im Literaturteil der Zeitung kennst. Auf Bookstagram versuche ich auch immer, mit Absätzen die verschiedenen Teile der Gliederung abzutrennen, allerdings schreibe ich nicht wie hier auf dem Blog darüber, um welchen Teil es sich handelt.

Meine Go-To-Gliederung sieht folgendermaßen aus:

  1. Hook: Aus der Schule kenne ich das als “Ohröffner”. Es geht darum, die Lesenden zu fesseln und sie dazu zu bringen, die Rezension auch zu lesen. Das kann ein Zitat, ein Funfact zum Buch, etwas zur Autorin, zum Setting oder einem Trope sein.
  2. Tropes: Gerade in der Zeit von Bookstagram kann das im nächsten Schritt deine Lesenden nochmals zum Weiterlesen ermutigen, weil sie eines der Tropes anspricht. Wenn du eine Liste mit den wichtigsten Tropes möchtest, dann klicke hier!
  3. Inhalt: Das bedeutet nicht, dass du den Inhalt des Buches wie eine Zusammenfassung zusammenträgst oder einfach den Klappentext abschreibst. Versuche, in denen eigenen Worten den Hauptkonflikt des Buches darzustellen und dabei Spannung zu erzeugen. Ich orientiere mich da manchmal am Klappentext, manchmal weiß man aber auch schon genau, was dort stehen soll.
  4. Charaktere: Da die Charaktere das Kernstück einer jeden Geschichte sind, finde ich es wichtig, mindestens die beiden ProtagonistInnen näher zu beleuchten. Da komme ich später nochmal drauf zu sprechen, aber das hier soll keine Charakteranalyse sein. Es geht darum, zu beschreiben, ob du die Charaktere sympthisch, ihre Entwicklung nachvollziehbar fandest und vielleicht etwas Besonderes wie ein gemeinsames Hobby oder eine starke, positive Eigenschaft bemerkt hast. Das soll, wie die gesamte Rezension, nicht spoilern.
  5. Handlung: Auch hier nicht die Handlung des Buches zusammenfassen, sondern viel mehr Subplots (also Handlungsstränge außerhalb des Hauptkonflikts der Charaktere), die dir besonders ins Auge gestochen sind. Ich schreibe hier auch gerne über Easter Eggs oder Crossover, die die AutorInnen eingebaut haben, genauso wie die Aufmachung des Buches, wenn es z.B. Bilder oder Mailverkehr gibt.
  6. Schreibstil: In diesem Teil geht es darum, dass du den Schreibstil des/der AutorIn beschreibst und für dich bewertest. Hier können Adjektive sehr hilfreich sein. Ich greife gerne auf “leicht-locker”, “flüssig” oder “atmosphärisch” zurück. Gerne kannst du das auch noch mehr ausführen, indem du erklärst, dass du das Buch innerhalb weniger Tage oder im Laufe von einem halben Jahr gelesen hast oder dass dir die Dialoge besonders gefallen haben.
  7. Empfehlung: Der wohl wichtigste Teil deiner Rezension! Ich verbinde das immer mit einer kleinen Zusammenfassung meiner Rezension und schreibe dazu Stichpunkte mit Tropes, Setting, ähnlichen Büchern oder ganz bestimmten Themen auf.

Zum Schluss kannst du wie bei jedem Blogpost eine Frage stellen und dich verabschieden, wenn du das auch sonst so handhabst.

Und schon bist du fertig! Optional kannst du jetzt auch noch die wichtigsten Eckdaten des Buches angeben, z.B. die ISBN, den Verlag oder den Preis.

SEO – Search Engine Optimization

Ja, auch für Rezensionen kann man Search Engine Optimization betreiben. Einerseits kannst du nach dem Keywords für die Rezension suchen, die oft geklickt werden (wie das geht, habe ich in diesem Post näher erklärt). Andererseits kannst du einfach bei zwei bis vier Überschriften den Titel und die Autorin des Buches dazuschreiben, z.B. “Empfehlung für [Buchtitel & Autorin]”. So klickt sich deine Rezension hoffentlich besser.

Auch Erfahrung muss ich leider sagen, dass Rezensionen meistens wenige Klickzahlen haben, vergleichen mit anderen Posts, die ich schreibe. Auf Bookstagram allerdings habe ich bei Rezensionen immer wieder mehr Kommentare, weil man sich da über das Buch austauscht.

Das hier ist keine Charakteranalyse!

Das dachte ich nämlich früher immer. Wahrscheinlich war ich noch zu viel im Deutschunterricht-Modus, in dem ich genau erklären musste, warum ein Charakter jetzt dies oder das gemacht hat. Das musst du hier nicht, dafür ist eine Rezension nicht die richtige Textart – aber du kannst selbstverständlich in einem separaten Post eine Charakteranalyse schreiben!

Im Teil “Charaktere” geht es darum, dass du beschreibst, wie sympathisch dir die Charaktere sind, ob du ihre Charakterentwicklung authentisch findest (und ob es überhaupt eine gibt) und was dir sonst noch zum Charakter einfällt. Von Dingen wie Haarfarbe, Alter oder expliziten Charaktereigenschaften wie “Sie ist selbstsicher” würde ich eher absehen, es sei denn, das ist eine Eigenschaft, die dir sehr ins Auge gesprungen ist und die du hier besprechen möchtest.

Gute Rezension schreiben – Beispiel

Aber wie sieht das jetzt alles in der Praxis aus? Dazu zeige ich dir hier eine Rezension, die ich zu Sarah Sprinz’ “Mess Me Up” geschrieben habe und die nach jahrelange Arbeit an meiner Rezensionsstruktur all die oben genannten Elemente beinhaltet:

Eine Autorin, die jedes Buch, egal bei welcher Thematik, emotional und so berührend machen kann, dass man nicht möchte, dass es endet? Für mich ganz klar Sarah Sprinz. Sie ist und bleibt auch nach Mess Me Up meine Heldin von New Adult Bücher, das hat schon bei der Dunbrigde Academy angefangen und zieht sich auch durch dieses Schmuckstück.

Du möchtest mehr Gründe, warum du Mess Me Up unbedingt lesen solltest? Dann ist dieser Post perfekt für dich!

Werbung wegen Rezensionsexemplar, danke an Lesejury für die Möglichkeit an der Teilnahme an der Leserunde – trotzdem ist das hier meine ehrliche Meinung zum Buch!

Tropes

  • Enemies to Lovers
  • Forced Proximity
  • Second Chance
  • Schauspielerin x Ex-Boybandsänger
  • Dual POV
  • Mental Health
  • Vancouver, L.A., London & New York

An dieser Stelle auch ganz klar die Bitte, die Triggerwarnung des Buches zu Gemüte zu führen und das Buch nur zu lesen, wenn dir gerade danach ist! Pass auf dich auf!

Inhalt – Mess Me Up (Infinity Falling #1)

Seit eine Stalkerin in einem Hotelzimmer auflauert hat, kann Aven Amenta, angehende Schauspielerin, nicht mehr zur Ruhe kommen. Dabei hat sie gerade Besseres zu tun: Sich auf ihren großen Durchbruch mit dem Film “Infinity Falling” vorzubereiten. Als dann auch noch spontan ihr Co-Star ausfällt und sie ausgerechnet mit ihrem Ex-Fake-Dating-Stunt Hayes Chamberlain, Ex-Boybandsänger, vor der Kamera stehen muss, steht ihre völlig Kopf. Zwischen den beiden knistert es schnell, doch Aven weiß: Nicht nur seine Fans sind gefährlich – auch Hayes selbst.

Charaktere von Mess Me Up

Aven Amenta

Aven hat ihr Debut in Mess Me Up schon im Prolog und sofort kann man sie und ihre Handlungen mehr als nur nachvollziehen. Dass sie trotzdem ihren Traum als Schauspielerin nicht aufgibt und trotz Hayes’ Anwesenheit dafür kämpft, weitermachen zu können, hat mir sofort gezeigt, wie stark Aven ist – und wie sie einen inspiriert, dasselbe auch zu machen. Mit der Geschichte wächst Aven sichtlich über sich hinaus, muss neuen Herausforderungen trotzen, so auch Hayes, doch auch hier merkt man schnell: Die beiden sind füreinander geschaffen. Und Aven ist in der Beziehung auch die treibende Kraft, die für die beiden kämpft.

Eine verdammt starke und an den Herausforderungen ihres Berufs und deren Umstände wachsende Protagonistin – Aven ist die perfekte Protagonistin für Mess Me Up!

Hayes Chamberlain

Ein Name, der mit “Ha” anfängt, und ein Ex-Boybandsänger – klingelt da was? Wer Sarah kennt, weiß, dass sie Fan von Harry Styles ist und auch wegen der Playlist von Mess Me Up, die voll ist mit seinen Songs, musste ich sofort an Harry Styles denken. Und Hayes ist mindestens genauso charmant wie Harry – hat gleichzeitig aber auch mit einer Essstörung zu kämpfen, die Sarah wie immer wunderschön mit der Handlung verwebt und dem Buch damit eine enorme Tiefe gibt! Schnell wird klar, dass Hayes Aven nie vergessen hat und für sie kämpfen will – und später tut er alles, um sie zu beschützen. Ob diese Handlungen tatsächlich alles nötig gewesen wären, sei mal dahingestellt. Trotzdem zeigt er damit, wie wichtig Aven ihm ist.

Jede Menge Harry Styles Vibes, Charme UND das wichtige Thema der Essstörung vereint in einem Charakter: Hayes wird dir garantiert sofort ans Herz wachsen!

Handlung von Mess Me Up

Was den Spannungsbogen angeht: Auf jeden Fall vorhanden! Vom spannungsgepackten Prolog, über die Mitte, mit der viele AutorInnen nicht klarkommen – Sarah aber ganz klar, denn sobald man dachte, der Sturm würde sich legen, beschwört sie an anderer Stelle einen neuen herauf -, bis hin zum Ende, das bittersüß ist, weil man die Charaktere jetzt gehen lassen muss… Gerade gegen Ende scheint der Feind eliminiert, nur um an anderer Stelle wieder aufzutauchen. Für ein New Adult Buch ist Mess Me Up verdammt spannend.

Yesss, Schauspieler, Luxus und Glamour – eine Welt, in die man nur zu gerne eintaucht. Okay, mal halblang. Denn Sarah zieht dieser Illusion von Seite eins an den Stecker: Stalking, Konkurrenz, Managements, die nur auf den Profit aus sind, Essstörungen, sexistische Behandlung von Frauen sind da nur ein paar Beispiele, für die Mess Me Up eine große Bildfläche bietet. Gerade gegen Ende – und auch den Problemen in der Lovestory – wird klar, dass das, was wir als Außenstehende bei Promis sehen, nur die schöne Fassade ist und sich dahinter noch viel mehr verbirgt. Das Buch ist also praktisch eine als Buch verpackte Kritik an die Unterhaltungsbranche! Sehr wichtig, meiner Meinung nach. Und, was mir persönlich sehr an Mess Me Up gefallen hat, ist, dass alles rund um das Set von “Infinity Falling” sich super realistisch anfühlt. Man merkt richtig, wie viel Recherche Sarah da reingesteckt hat!

Avens und Hayes’ Beziehung spielt ebenfalls von den ersten Kapitel an eine große Rolle: Enemies to Lovers at its finest, mit einer großen Prise Second Chance Romance. Nach und nach kommen die beiden sich näher, auch dank der Dreharbeiten für “Infinity Falling” und als #havenisreal angesagt ist, sind Hayes und Aven einfach nur mega supportive. Dass sich später die Probleme nicht so schnell auflösen, wie man erwarten würde, hat mir ebenfalls gefallen. Denn Wunden heilen nicht von heute auf morgen. Nicht die, die man einander zufügt, nicht die, die die Branche verursacht (vor allem Hayes’ Essstörung, die auch am Ende noch eine große Rolle spielt und nicht einfach weg ist).

Schreibstil von Sarah Sprinz

Wer noch nicht wusste, wie verdammt gut Sarah schreiben kann, wird es spätestens mit Mess Me Up herausfinden! Ihr Schreibstil ist ein wunderbarer Mix aus Dialogen und Beschreibungen bzw. Gedanken, die alle schlüssig sind und zu den Charakteren passen. Dazu die Art, wie sie mit Themen wie Hayes’ Essstörung umgeht – sie zeigt alle Seiten des Problem, aus jeder Perspektive und lässt uns damit deutlich besser verstehen, wie es Beteiligen damit geht.

Was an Mess Me Up besonders ist, sind die Rückblenden in die gemeinsame Vergangenheit von Hayes und Aven. Diese ist in auktorialer Schreibweise – also ein allwissender Erzähler – (ha, der Deutsch-LK ist doch für was gut) aus mehreren Perspektiven geschrieben. Damit ziehen sich diese Kapitel nicht zu sehr, trotzdem versteht man Avens und Hayes’ Gedanken dadurch besser.

Diese kleinen Extras machen Mess Me Up zu einem Highlight!

Wer sich – wie ich – vor dem Lesen die Playlist angeschaut hat, weiß: Das kann nur gut werden! Harry Styles, One Direction und – natürlich – Taylor Swift. Und noch eine Empfehlung meinersteits: Höre diese Playlist, während du Mess Me Up liest! Es macht alles so viel emotionaler und echter.

Alle, die Sarahs “What If”-Reihe gelesen haben, werden in Mess Me Up auf ihre Kosten kommen: Jede Menge Scott, Hopes & Co., die alle einen überraschend großen Teil der Story einnehmen. Das gilt vor allem für Scott, der so etwas wie der große Bruder für Hayes wird. Und auch alle Fans der Dunbridge Academy werden nicht enttäuscht: Denn zufällig wird “Infinity Falling” teilweise an einem schottischen Internat gefilmt. Mh, welches könnte das sein?

Ach ja, habe ich schon erwähnt, dass es einfach Bilder von einigen Szenen IM BUCH gibt?! Wie cool ist dieses Detail bitte, das habe ich bisher noch in keinem Buch gesehen!

Empfehlung – Wer sollte man Mess Me Up lesen?

Du solltest Mess Me Up lesen, wenn du…

  • … ein spannendes NA Buch möchtest, das die Schattenseiten der Unterhaltungsbranche beleuchtet.
  • zwei starke und ehrliche Protagonisten suchst, die ihre eigenen Päckchen (oder eher Pakete, wenn wir ehrlich sind) zu tragen haben und man trotzdem denkt, sie ihr ganzes Leben lang schon zu kennen.
  • … auf der Suche nach einer Reihe mit zwei weiteren Paaren (Change My Mind, Bring Me Home) bist, um noch länger am Set von “Infinity Falling” zu verweilen.
  • … einen perfekten, authentischen und super sensiblen Schreibstil entdecken möchtest.
  • … nach Enemies to Lovers und Second Chance Romance suchst.

Wenn du also noch nicht in die nächste Buchhandlung gerannt bist – dann ist das hier dein friendly Reminder! LOS! Es lohnt sich!

Hast du Mess Me Up von Sarah Sprinz und dem LYX-Verlag schon gelesen? Wie hat es dir gefallen? Lass es mich in den Kommentaren wissen!

Viel Spaß beim Schmökern

Pearl Diver of Books


Den originalen Post der Rezension findest du hier!

Wenn du noch mehr Fragen zu einer Rezension hast, kannst du sie gerne in den Kommentaren stellen!

Hast du schonmal eine Rezension geschrieben? Vielleicht in der Schule? Lass es mich gerne in den Kommentaren!

Viel Spaß beim Schmökern

Pearl Diver of Books

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