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Buchreview Romance

Kiss me once (Kiss the Bodyguard #1) – Stella Tack

Vollkornweizen – wahrscheinlich das Wort, das gleichwertig zu “Suppe” für die ACOTAR-Serie von Sarah J. Maas ist und so eine ganze Fandom zusammenfassen kann. In Kiss me now ist “Vollkornweizen” genau dieses Wort. Woher es stammt und womit es zu tun hat, erfahrt ihr im Folgenden:

Werbung wegen Markennennung, unbezahlt

  • Titel: Kiss me once
  • Reihe: Kiss the Bodyguard #1 (jedes Buch behandelt ein anderes Paar, die Handlung baut jedoch aufeinander auf)
  • Autorin: Stella Tack
  • Bewertung: 4 von 5 Perlen
  • Genre: Young Adult
  • Preis: 14,99€ (Paperback)
  • Verlag: Ravensburger
  • ISBN: 978-3-473-58555-7
  • Seitenanzahl: 495
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Inhalt

Ivy Redmond, Tochter aus reichem Haus, läuft schon an ihrem ersten Tag an der University of Florida Ryan MacCain über den Weg – ihrem sexy tätowierten Traumtypen. Als er im Wohnheim auch noch das Zimmer direkt ihr bekommt, reicht eine einzige zufällige Berührung, um ihren Atem stocken zu lassen. Blöd nur, dass Ivy inkognito an der Uni ist und Ryan als ihr Secret Bodyguard arbeitet…

Charaktere

Ivy Redmond

Unsere weibliche Protagonistin ist, zumindest anfangs, ein wenig verrückt und verhält sich kindisch. Das sehen wir besonders an ihrem fast schon exzessiven Gatorade-Konsum (Gatorade ist ein isotonisches und sehr süßes Getränk ohne Kohlensäure). Es stellt sich jedoch schnell heraus, dass dieses Verhalten einen guten Grund hat: Ihr ganzes Leben lang konnte sie wegen des Reichtums und der Wahrung des guten Rufs ihrer Familie nicht die Person sein, die sich wirklich ist. Das alles ist also zum Teil ein Protest gegen ihre Eltern. Verständlicherweise strebt sie deshalb nach Freiheit und Unabhängigkeit und erreicht dies früher oder später auch. Sie ist sehr sprachenaffin, was sie zu einer sehr sympathischen Protagonistin macht, und ist dazu auch nicht auf dem Mund gefallen. Man muss jedoch sagen, dass sie zumindest anfangs sehr oberflächlich gegenüber dem Aussehen von anderen bewertet. Eine sympathische und ein wenig extravagante Protagonistin!

Ryan MacCain

Ryan, unser männlicher Protagonist, hat das College geschmissen, um dann mit Bestnoten seine Ausbildung als Bodyguard abzuschließen. Diesen Job macht er auch wirklich hervorragend und ist dazu noch als Zeitgenosse nicht zu verschmähen. Unser Sonnenschein der Geschichte stellt sich als schlechter Dichter heraus (seine Gedichte sind dafür sehr amüsant zu lesen). Seine traurige Familiengeschichte ist eindeutig der Grund für seine Zerrissenheit gegenüber Ivy und seinem Beruf. Wie Ivy benimmt er sich anfangs oberflächlich, legt das aber im Laufe des Romans ab. Kiss me once’ angenehmen Schlechtdichter findet ihr unter dem Namen Ryan MacCain!

Jeff

Als erster richtiger Freund von Ivy kann man ihn nur als freundlich betrachten. Ihm ist – ganz im Gegensatz zu Alex – das Äußere unwichtig und er kämpft zudem für eine Beziehung zwischen ihm und Alex. Wenn er nicht so hochintelligent wäre, könnte er glatt Schauspieler für Vollkornweizen werden (jetzt wisst ihr auch, woher dieses Wort kommt). Wie Alex ist er lustig und hat ein Faible für Horrorfilme (und verschreckt damit besonders gerne Ivy).

Alexander van Klemment

Der europäische Adelige, der einen ziemlichen Gegensatz zu seinem besten Freund Jeff darstellt, scheint ein richtiger Augenfänger zu sein, was ihn hin und wieder arrogant wirken lässt. Er ist allerdings der Einzige von allen Charakteren im Buch, der Ivy und ihr Leben komplett und vollständig verstehen und ihr deshalb am besten helfen kann. Als Kuppler für Ryan und Ivy scheint er einen guten Beruf getroffen zu haben; für seine eigene Beziehung zu Jeff steht er jedoch Langezeit nicht ein. Auch er mag Horrorfilme und hat einen großartigen Humor.

Carl & Sybil Redmond

Die Eltern von Ivy sind, nun, sagen wir mal, nicht gerade die Vorzeigeeltern. Zumindest nicht privat. Für die Öffentlichkeit scheinen sie die Maske der perfekten Familie zu tragen, was sie in Wirklichkeit jedoch ganz und gar nicht sind. Carl sollte sich dringend einmal mit Tamlin aus ACOTAR unterhalten – die beiden würden sicher gute Gespräche über zu viel Sicherheit und der Einschränkung von Freiheiten führen können. Außerhalb dieser Sicherheit interessiert Carl sich kaum für seine Tochter oder seine Frau. Einzig und allein die Unehrlichkeit verbindet ihn mit seiner Frau Sybil Redmond. Sie ist streng und erwartet viel zu viel von ihrem einzigen Kind Ivy. Es scheint fast, also wollte sie mit Ivy einen Klon von sich selbst erschaffen, denn sie vergleicht sich oft mit ihr.

Harry MacCain

Ach Harry. Du bist einfach der Held dieser Geschichte! Als Bodyguard von Carl Redmond und Vater von Ryan muss er diesen inneren Konflikt zwischen Beruf und Familie ausfechten. Und erfreulicherweise für Ryan und Ivy entscheidet er sich für die Familie, auch wenn er damit seine gesamte Existenz verlieren könnte.

Handlung

Die Handlung dieses Buches wandelt sich von locker-leicht zu bedrückend-schwer. Das heißt nicht, dass das Ende schlecht ist oder es kein Happy End gibt (denn das tut es!). Nein, am Anfang scheint nur alles so leicht, besonders in der Zeit, in der weder Ryan noch Ivy wissen, wer der/die Andere ist. Genauso wie die erste Begegnung der beiden (ich sage nur: Autofahren sei gelernt!) ist auch diese Zeit einfach zum Dahinschmelzen. Das trifft ebenfalls auf die sehr interessanten und höchst kreativen Annäherungsversuche von Ryan und Ivy danach an. Erst ist Ryan das Modell in der Kunstvorlesung, dann gehen sie gemeinsam in die Tierhandlung (und sterben dabei gefühlt halb wegen der Tiere).

Und dann – endlich – sehen wir, dass Stella doch eher aus dem Fantasygenre kommt, denn, meine Lieben, es gibt eine grandiose Actionszene! Mit ein wenig Gekämpfe und ein paar netten kleinen Waffen wird so unendlich viel Spannung aufgebaut. Speziell, als Ryan sich vor Ivy wirft und sie so vor der Kugel von Austin Freeman (einem ganz schmierigen Journalismusstudenten, der hinter Ivy wegen einer Titelstory her ist) rettet. Ganz große Klasse! Diese Klasse behält Stella bei, denn Ivy ist – wie ein normaler Mensch – geschockt und traumatisiert von dem Ereignis. Das finde ich sehr gut geschrieben, denn in vielen Romanen, gerade in Fantasy, scheinen solche Sachen oftmals an den Charakteren abzuperlen.

Haaaach, das Ende! Es war bis zur letzten Sekunde spannend, jedoch hat es dank einem gewissen Alexander zum Guten gewendet! Ja, es gibt ein Happy End.

och besser: Ryan und Ivy leben jetzt in Kanada (ein traumhaftes Land!) und Ivy geht ihrer Leidenschaft für Sprachen nach! Vielleicht nicht das Ende, das sich einige gewünscht haben, gerade in Anbetracht auf andere Charaktere, allerdings finde ich es sehr gelungen.

Und zum Glück gibt es auch keinen Cliffhanger, danke Stella!!!

Um nun noch auf die verbesserungsfähigen Dinge einzugehen: Für mich waren hier deutlich zu viele Klischees verbaut. Wie bereits erwähnt achten Ryan und Ivy anfangs nur auf das Äußere des Anderen. Ivys Eltern sind reich und sind deshalb nicht an ihr interessiert und Ryan rettet Ivy, als wäre er der große Held… Kommt euch das bekannt vor? Jap, schon viel zu oft gelesen. Aber gut, dafür hatten wir eine tolle Actionszene! Außerdem waren die Schuldzuweisungen von Konflikten und die Entschuldigungen bei Problemen teilweise nicht ganz ersichtlich.

Ivy “verlässt” Ryan und ist dann sauer auf ihn, so dass er sich als Erster entschuldigt. Nicht ganz stimmig.

Schreibstil

Oh ja, ihr wisst was jetzt kommt: Stellas unglaublicher Schreibstil! Diese Frau schreibt die unterhaltsamsten Bücher mit den besten Witzen ever (and don’t get me started on the “Dankessagungen”). Wenn ihr schlechte Laune habt oder einfach einen blöden Tag, LEST DIESES BUCH! Danach geht es euch sofort besser, das verspreche ich euch. Die Flüche wie “Holy Shrimp” sind aber auch einfach zu witzig und übertreffen selbst die besten Spitznamen wie Muffinbuddy” und “Gatorade-Mädchen”.

Zudem ist das Worldbuilding fantastisch, denn Stella war selbst einmal an einer Uni in den USA während ihres Auslandssemesters. Und das lässt sie wirklich gut miteinfließen. Nicht zu viel und nicht zu wenig, genau richtig!

Fazit

PositivesNegatives
Charaktere (besonders Alex & Ryan)Cliches
humorvoller SchreibstilSchuldzuweisungen teilweise unlogisch
sich steigernde Handlungteilweise Ivy mit ihrer ein wenig verrückten Art
Actionszene 
Worldbuilding 
Warum man das Buch lesen sollte oder nicht.

Gelungener erster Teil der Reihe mit dem einen oder anderen kleinen Fehler hier und da. Er hat jedoch seinen Platz auf der Spiegel-Bestseller-Liste eindeutig verdient!

Empfehlung

Das Buch lege ich allen ans Herz, die gerne eine locker, leichte Young-Adult-Geschichte lesen möchte, die von einer deutschen Autorin geschrieben ist. Lasst euch von diesem Buch den Sommertag versüßen (Und ja, man kann es auch wie ich kurz vor Weihnachten lesen, aber es geht ums Prinzip!)!


Welches Setting mögt ihr am liebsten? Seid ihr Fan von in Amerika spielenden Romanen oder mögt ihr es lieber auf einer einsamen Insel irgendwo im Pazifik? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!

Peal Diver of Books

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