Grey’s-Anatomy-Fans aufgepasst! Mit High Hopes von Ava Reed gibt es die erfolgreiche Serie auch in Buchform (also fast)! Warum das Buch aber besser ist als die Serie, könnt ihr im Folgenden lesen:
Werbung wegen Markennennung, unbezahlt.
Inhalt
Endlich ist Laura Collins größter Wunsch in Erfüllung gegangen: Sie hat eine Stelle als Assistenzärztin am renomierten Whitestone Hospital bekommen! Für diesen Job muss sie jedoch alles geben und bis an ihre Grenzen gehen, denn das Arbeitspensum, die mentale Belastung und der Schlafmangel sind nichts für schwache Nerven. Und zusätzlich muss sie sich auch noch mit dem attraktiven und jungen Stationsarzt Dr. Nash Brooks herumschlagen, der zu allem Pech ihr Betreuer ist – und so absolut tabu für sie!
Charaktere
Dr. Laura Collins
Unsere Protagonistin Laura Collins ist ein wahrer Sonnenschein, der gerne auch mal sarkastische Witze reißt. Für ihr recht junges Alter ist sie schon sehr reif und erwachsen, was sie jedoch nicht unsympathischer macht, sondern ihr einfach mehr als Charakter gibt. Das sieht man unter anderem daran, dass sie für sich einsteht, auch wenn das nicht immer leicht ist. Es wird schnell klar, dass Laura eindeutig den richtigen Beruf als Ärztin gewählt hat: Nicht nur kennt sie sich in vielen Bereichen sehr gut aus, sie ist auch menschlich für den Beruf gemacht und auf einer Wellenlänge mit ihren Patienten. Eine starke und sympathische Protagonistin!
Dr. Nash Brooks
Nash, der männliche Protagonist, erschien mir anfangs etwas farblos und ohne wirklichen Charakter. Das könnte auch daran liegen, dass er ein wenig mürrisch ist (ganz besonders gegenüber Ian). Allerdings merkt man schnell, dass er zumindest für eines leidenschaftlich ist: Seinen Beruf als Arzt. Nach und nach stellt sich heraus, dass ihm das zu wichtig ist und er seine Liebsten deshalb gerne einmal hinten liegen lässt.
Nach dem Characterdevelopment ein interessanter und leidenschaftlicher Protagonist!
Jess & Logan Collins
Die Geschwister von Laura könnten für mich nicht unterschiedlicher sein: Während ich von Logan von Anfang an wegen seiner Ehrlichkeit und sympathischen Art, sowie seinen Kupplungsversuchen überzeugt war, hat sich Jess als eine ganz andere Person herausgestellt. Sie war mir von der ersten Seite an unsympathisch und hat keinerlei Feingefühl gegenüber ihrer Schwester bewiesen. Ich habe mich jedes Mal geärgert, wenn Laura sie um Rat gebeten und dann den wohl schlechtesten Rat einer Schwester ever zurückbekommen hat. Die einzige Chance auf eine Besserung wäre eine Beziehung zu Ian, die am Ende kurz angedeutet wird.
Dr. Ian Rice
Ian ist mein absoluter Lieblingscharakter von High Hopes! Er ist wie Laura ein totaler Sonnenschein und harmoniert fantastisch mit ihr. Ihr könnt euch dementsprechend meine Enttäuschung vorstellen, als ich erfahren habe, dass er nicht der Arzt aus dem Bus war (wenn ihr das Buch lest, werdet ihr mich verstehen!). Deshalb haben mich seine Flirtversuche mit Laura auch sehr amüsiert, auch wenn er irgendwann den Kuppler zwischen den beiden spielt. 5 Sterne, gerne wieder!
Grant Masterson
Grant, der Krankenpfleger auf Lauras Station ist, könnte genauso gut mit Ian verwandt sein, denn beide haben den gleichen Humor und sind wirkliche Sonnenscheine! Das scheint ihm auch als Tratschtante des Whitestone Hospitals zugute zu kommen. Trotzdem kümmert er sich vom Anfang bis zum Ende führend um Laura, unterstützt sie immerzu und ist am Ende eine Art “Bester Freund” für sie.
Dr. Sierra Harris
Sierra hat mich ein wenig an Tate aus Die Letzte Erste Nacht von Bianca Iosivoni erinnert: Sie ist leidenschaftlich für ihren Beruf als Ärztin, jedoch auch genauso direkt wie Tate Masterson (sie übrigens den gleichen Nachnamen hat wie Grant… Zufall?). Leider hat mich Sierra menschlich nicht so wirklich überzeugt, denn sie war oft ohne Grund unfreundlich zu Laura und hat launisch gehandelt. Ich hoffe, das ändert sich bis Buch 2!
Dr. Mitch Rivera
Alle Mexikaner aufgepasst! Aquí viene el méxicano de la historia (Hier kommt der Mexikaner der Geschichte). Man merkt ihm diese Angehörigkeit in Sprache und Essen gut an, was mich als Spanischlernerin sehr gefreut hat! Er ist unglaublich fürsorglich Sierra gegenüber und liebt es, Witze zu reißen. Leider haben auch die besten Charaktere ihre Probleme:
Handlung
Ich muss zugeben, dass das mein erstes Buch von Ava Reed war, Asche über mein Haupt. Jedenfalls hat mich der Anfang von High Hopes sofort gecatcht und überschwemmte mich mit verschiedensten Emotionen: Mitgefühl und Wut wegen der Trennung von Lauras Ex-Freund, und ganz viel Freude nachdem Ian dabei gewesen war!
Was sofort aufgefallen ist, ist, dass Ava Tabu-Themen wie mentale Gesundheit sehr am Herzen liegen. Nicht nur gibt es vor der Geschichte eine Triggerwarnung, sie spricht auch während des Buches ein großes Spektrum an Tabus an: Auf der einen Seite sind da HIV oder häusliche Gewalt, auf die sie eindrücklich aufmerksam macht. Auf der anderen Seite finden sich Stress und mentale Belastung/Gesundheit des Gesundheitspersonals. Mir hat ebenfalls gefallen, dass religiöse Kopfbedeckung/Schleicher als Arzt/Ärztin und die damit einhergehenden Vorurteile angesprochen wurden. Das hat der Geschichte eine gewissen Offenheit und Toleranz gegeben.
Um nochmal zu Grey’s Anatomy zurückzukommen (ich selbst habe die Serie nicht ganz gesehen, nur immer kleine Ausschnitte und kann deshalb nicht für das ganze Werk sprechen): High Hopes ist der Serie sicher ähnlich, jedoch hat man gemerkt, dass Ava sich im Vorfeld sehr gut über Krankheiten und das Leben von Krankenhauspersonal informiert hat. Am Ende des Buches gibt es ein Glossar zu den medizinischen Begriffen, das beim Verstehen wirklich hilft! Und für alle, die Blut wie ich nicht sehen können oder denen es unangenehm ist: Keine Angst, es gibt keine Szene, die in dieser Hinsicht zu explizit ist.
Die Beziehung von Laura und Nash hat mir ebenfalls gut gefallen. Sie war vom Beginn an spannend und dynamisch, was schön zu lesen war. Trotzdem haben sich Laura und Nash jederzeit gegenseitig unterstützt, egal, wie schlecht es der eigenen Person ging. Eine süße und gesunde (!) Lovestory in High Hopes!
Allerdings haben mir bei Laura und Nash teilweise die Beweggründe gefehlt. Sie hatten nicht die typischen New-Adult-Probleme/Trauma, die zu einem wirklichen Konflikt geführt haben. Das einzige, was zwischen ihnen stand, war die Tatsache, dass Nash Lauras Betreuer ist. Gerade von Nashs Seite hat mir da einiges gefehlt…
Und Halleluja! Dieser Cliffhanger! Ava, ganz direkt von mir zu dir, hör auf damit! Erstens kann man diesen nicht in zehn kalten Wintern sehen kommen und zweitens ist er unglaublich unfair und böse!
Schreibstil
Avas Schreibstil ist locker und leicht, sodass man nur so durch die Seiten von High Hopes fliegt und sich am Ende fragt, wann das nächste Buch endlich rauskommt (was der 26. August 2022 wäre). Sie lässt ihre Charaktere einen grandiosen Humor haben, besonders Grant und Ian! Und das Worldbuilding erst! Ich finde das Whitestone Hospital mit seinen besonderen Lernmöglichkeiten einfach fantastisch, genauso wie das Setting in Phoenix. Es macht das Buch zu einem echten Sommerbuch! Selbstverständlich ist auch das Medizinische nicht zu kurz gekommen. Obwohl es sehr genau ist,versteht man dank Erklärungen oder dem Glossar alles.
Fazit
Positives | Negatives |
locker, leichter Schreibstil | böser, böser Cliffhanger |
viele wichtige Tabu-Themen angesprochen | Sierra, Jess |
tolles Setting & Worldbuilding | |
gesunde, dynamische Liebesbeziehung | |
Ian, Grant, Laura |
Empfehlung
High Hopes ist ein Buch für alle, die die Serie Grey’s Anatomy geliebt haben und jetzt ein Buch mit eine ähnliche Geschichte und genauerer Medizin suchen! Und natürlich auch für alle, die eine süchtig machende Sommerlektüre suchen.
Wenn du jedoch Probleme mit Blut, Tod u.a. hast, lasse lieber die Fingern von diesem Buch oder schaue, ob die Triggerwarnung vorne im Buch auf dich zutrefen könnte!
Habt ihr Grey’s Anatomy schon geschaut? Wenn ja, wie hat es euch gefallen? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!
Viel Spaß beim Schmökern,
Pearl Diver of Books