Ich werde immer wieder gefragt, ob es sich auch 2024 noch lohnt, einen Buchblog anzufangen. Und ich kann die Zweifel an dieser Idee durchaus verstehen, weil sich die Bloggerszene immer mehr auf Instagram und TikTok verlagert. Dennoch bin ich der Meinung, dass ein Buchblog auch 2024 noch sinnvoll ist. Warum? Das erkläre ich in diesem Post.
Ich beziehe mich hier vor allem darauf, selbst Blogger oder Bloggerin zu werden. Einige dieser Punkte lassen sich auch für Lesende von Buchblogs anwenden und weshalb diese Buchblogs lesen sollten.
Warum man am Konzept eines Buchblogs zweifeln kann und darf
Einen Buchblog zu starten ist teuer
Es gibt selbstverständlich auch möglich, einen Buchblog kostenlose oder für wenig Geld im Jahr zu betreiben. Ich selbst bezahle für Hosting und den Cookie-Banner zusammen ungefähr 70€ im Jahr und mir ist es das Geld wert. Ich verstehe aber vollkommen, wenn man nicht das Geld hat oder ausgeben möchte und stattdessen auf Bookstagram oder Booktok geht, was kostenlos ist. Doch auch hier besteht Impressumspflicht, was sich dank meines Buchblogs leicht auf Instagram einbauen lässt, weil ich bereits eine Website habe, auf die ich verweisen kann.
Das ist sowieso alles nur noch auf Instagram & TikTok
“Die Ära der Blogs ist vorbei”, das lese und höre ich immer wieder. Und angesichts der Macht von Bookstagram und Booktok, Bücher nur durch ein einziges virales Video auf Bestsellerlisten zu katapultieren, könnte man durchaus vermuten, dass Buchblogs diese Schnelllebigkeit fehlt und sie deshalb in unserer Welt keinen Fuß mehr fassen können. Ich möchte Bookstagram und Booktok mit diesem Post auch keinesfalls ihre Daseinsberechtigung absprechen, schließlich bin ich selbst auf Bookstagram und gehe nicht mit Scheuklappen durchs Leben. Doch Buchblogs haben einige Vorteile gegenüber den beiden Social Media Plattformen, die ich im Folgenden näher beleuchten möchte.
Darum ist ein Buchblog 2024 noch sinnvoll
Man ist unabhängig von Instagram & TikTok
Das war wohl DER Grund, warum ich meinen Blog gestartet habe. Ich wollte etwas, das mir gehört, nur mich alleine. Auf Bookstagram oder Booktok kann es sein, dass ein Audio gesperrt wird und das Reel nicht gut performt oder im schlimmsten Fall wird der eigene Account gesperrt und man steht vor dem nichts. Solange ich meine Rechungen hier fristgerecht bezahle und keine Dinge poste, die gegen Gesetze verstoßen, kann man mir den Blog nicht einfach wegnehmen.
Damit habe ich als Buchbloggerin natürlich auch die Verantwortung, meine Kommentarsektion selbst zu moderieren, wobei das auch auf Instagram und TikTok ein wichtiges Thema ist. Aber mit einem Buchblog habe ich auch die Möglichkeit, das Erscheinungsbild so zu gestalten, wie ich möchte und muss mich nicht an quadratische oder rechteckige Videos und Fotos halten.
Man kann längere, ausführlichere Texte zu allen möglichen Themen schreiben
Mittlerweile kann man auch auf TikTok und Instagram längere Videos hochladen und dort Themen ausführlicher besprechen. Doch hier auf meinem Blog habe ich kein Limit, kann ganze wissenschaftliche Texte zu Genres – wie z.B. hier bei Dystopien – veröffentlichen und brauche mir nie Sorgen darüber zu machen, dass ich das Thema nicht ausführlich genug behandlen kann, weil mir die Zeit im Video davonläuft. Das ist gerade in einer Zeit wichtig, in der Themen gerne mal schwarz-weiß gesehen oder einfache Antworten auf komplexe Fragen gegeben werden.
Individuelle Meinungen abseits der Algorithmen teilen
Das gilt nicht nur dafür, dass du posten kannst, was du willst, ohne auf einen aktuellen Trend aufspringen zu müssen (gut, SEO ist hier und da auch wichtig, aber allgemein bist du sehr frei von Algorithmen). Auf Buchblogs finden auch AutorInnen, Bücher, Genres und Themen Platz, die bei den typischen zehn Bookstagram-Büchern untergehen würden. Hier werden nicht nur Bücher besprochen, die gerade in aller Munde sind, sondern auch jene von kleinen Selfpublishern oder DebutautorInnen, weil diese genauso das Recht haben, gehört zu werden.
Neue Fähigkeiten, die du nur durch Buchblogs bekommst
Fotografieskills bekommt man selbstverständlich auch durch Bookstagram und Booktok, Videoschnitt vielleicht tatsächlich nur über die beiden Social Media-Plattformen. Aber was ist mit Webdesign, mit SEO (Search Engine Optimization) oder schlicht und einfach die Fähigkeit, Texte präzise formulieren zu können? Das sind alles Skills, die in einer technologischen Welt super wichtig sind und dir möglicherweise bei potentiellen Arbeitgebern helfen können, wenn du den Buchblog professionell führst.
Du bist anonymer als auf Social Media
Auch das war eine der Gründe, warum ich zuerst einen Buchblog gestartet habe und dann zusätzlich zu Bookstagram gegangen bin. Ich keine schüchterne Person, aber direkt auf viele neue Menschen losgelassen zu werden, ohne sich wirklich auszukennen, davor hatte ich schon ein bisschen Bammel. Manchmal ist es schon Schade, dass ich hier auf dem Blog im Gegensatz zu Bookstagram kaum Kommentare oder Austausch habe, doch gerade unter Bloggerinnen und Blogger kommt man dadurch ins Gespräch – und auch nur dann, wenn man das möchte. Wenn du also noch nicht bereit für den Austausch auf Bookstagram ist, ist ein Buchblog ein super Anfang, um in die Buchbubble einzusteigen.
Die Monetarisierung ist super einfach
Das ist für mich zwar aktuell kein Ziel, aber durch Google Ads, Affiliate Links oder gesponserte Posts (bzw. Rezensionsexemplare) lässt sich ein Buchblog mindestens genauso leicht wie Bookstagram oder Booktok monetarisieren. Und das tolle daran? Gerade bei Google Ads und Affiliate Links ist das passive Einkommen, für das du nicht aktiv neuen Content posten musst, damit es funktioniert – und wieder hast du die Kontrolle darüber.
Leidenschaft ist und bleibt Leidenschaft
Das wohl wichtigste ist und bleibt die Leidenschaft: Wenn du einen Buchblog starten möchest, wenn es dir in den Fingern juckt, deine Liebe zu Büchern im Internet zu teilen, dann mach das! Es bringt nichts, dich zu Booktok oder Bookstagram zu zwingen, nur weil dort gefühlt alle sind und man da mehr Erfolg hat, wenn du lieber einen Buchblog hättest. Ohne Leidenschaft wird das auf Dauer nur anstrengend!
Ich hoffe, dieser Blog konnte dich überzeugen oder dazu anregen, auch 2024 noch einen Buchblog zu starten. Wenn du wissen möchtest, was ich gerne gewusst hätte, bevor ich einen Buchblog gestartet habe, dann klicke hier! Und falls du noch Fragen zum Buchbloggen hast, freue ich mich über deinen Kommentar, deine Nachricht auf Instagram (ich heiße dort wie hier pearldiverofbooks) oder deine E-Mail!
Warum würdest du auch 2024 noch einen Buchblog starten? Vielleicht hast du ja noch Aspekte, die ich vergessen habe. Lass sie mich gerne in den Kommentaren wissen!
Viel Spaß beim Schmökern
Pearl Diver of Books